Helden und Clowns, Gewinner und Verlierer - diese einfache Teilung beschreibt den Zustand unserer Gesellschaft.
Der belgische Dichter Albert Giraud schreibt drei Gedichtsammlungen, in deren Mittelpunkt er die Figur des Pierrot stellt, die unvollendet gebliebene Trilogie sollte diesen Titel tragen. Als vor etwas mehr als einhundert Jahren der erste Teil der Trilogie "PIERROT LUNAIRE" in einer kongenialen Übersetzung in deutscher Sprache erscheint, rüstet die Kunst zu einem einzigartigen Aufbruch: Expressionismus.
Die traurigen Clowns setzen der Teilung der Gesellschaft ein neues Ideal entgegen, Menschlichkeit und Wahrheit.
Formen und Farben scheinen in ihrer ursprünglich kraftvollen, befreienden Intensität nicht an Wirkung verloren zu haben. Bildende Kunst, Musik, Theater wenden sich ab von den einfachen Teilungen, machen sich zu Trägern von Visionen, Proklamieren das 'Geistige in der Kunst' und stellen dem Äußerlichen ein Neues entgegen: die Basis der inneren Notwendigkeit. Wassily Kandinsky und Arnold Schoenberg, der Begründer der abstrakten Malerei und der Begründer der atonalen Musik entwickeln auf dieser Basis die Emanzipation der Dissonanz. Die Disharmonie von Farben und Tönen wird gegen den geltenden Harmoniebegriff gestellt.